Virtuelle Entdeckungsreise durch den digitalen Zwilling des Deutschen Museums

Ein Blogbeitrag von Maximilian Reimann (Deutsches Museum München) und Frank Dürr (acameo)https://www.linkedin.com/embeds/publishingEmbed.html?articleId=7440346533428532772

Mit einem atemberaubenden Rundflug um den digitalen Zwillings des größten Wissenschafts- und Technikmuseums der Welt startet die neue virtuelle Tour mit spielerischen und interaktiven Features durch das Deutsche Museum pünktlich zum Digitaltag 2021. “Entdecken Sie das Deutsche Museum in München auf dieser virtuellen Reise völlig neu. Tauchen Sie ein die Welt der Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik. Erleben Sie die Highlights des Hauses spielerisch und in 3D”. Die Sprecherin wünscht viel Vergnügen und schon startet das Spektakel. Diese Tour ist kein gewöhnlicher digitaler Rundgang, wie man es aktuell regelmäßig vorfindet. Der digitale Zwilling des Deutschen Museums wird ständig spielerisch und immersiv erweitert, aufgebrochen und manipuliert. Diese außergewöhnlichen Features führen die Besucher*innen nicht nur an 3D-Objekte, sondern bieten ein bislang nicht zu sehendes Storytelling mit Spielecharakter. Es lässt sich der Lunar Rover auf dem Mond fahren und in der Punktwolke des Bergwerks Erze sammeln.

Bereits seit 2020 können alle Abteilungen des Deutschen Museums in einem virtuellen Rundgang besucht werden. Nun erweitert die neue Tour mit der 3D-Websoftware cuuub® von acameo (Tübingen) das digitale Erlebnis um eine erlebnisreiche Führung mit interaktiven Features. 

Gleich zu Beginn zeigt sich das aufwendig gescannte 3D-Modell des Museums bei einem Flug um die Punktwolke. Danach können sich Besucher*innen mit Hilfe von Audioguides durch Highlights der Technikgeschichte führen lassen.

Der Lilienthal-Gleiter, das erste in Serie gebaute Fluggerät der Welt, ist als 3D-Modell zu sehen und kann von allen Seiten betrachtet werden. Anhand der historischen Zuse Z3 wird mittels Animationen die Funktionsweise moderner Computer erklärt. Der eingeblendete Nutzer hat ein besonderes Privileg: Er darf die Tastatur bedienen und den Computer zum Leben erwecken.

Auch das Mondfahrzeug der Apollo 15-Mission, das im Deutschen Museum zu sehen ist, kann in 3D angesehen und sogar über eine Mondlandschaft gefahren werden. Während der immersiven Mondfahrt erlernen die Nutzer*innen noch wichtige Fakten zum faltbaren Elektrofahrzeug und dessen Mond-Missionen. Bevor dann das größte Museumsstück in einer automatischen Mini-Tour erläutert wird: das U-Boot U1, das atmosphärisch in eine Nachtszene und als VR-Video eingebunden wurde.

Weitere Stationen zum Fraunhofer-Teleskop, dem Museumsgründer Oskar von Miller oder der Schifffahrt beherbergen weitere interessante Tools zur unterhaltsamen Wissensvermittlung.

Der Abschluss des Rundgangs zeigt sich besonders verspielt: Im Stil eines Retro-Games können die Nutzer*innen im historischen Anschauungsbergwerk des Museums Erze sammeln und dabei mehr über die Geschichte des Bergbaus erfahren.

Aus technischer Perspektive zeigt der Rundgang die Vorteile eines 3D-Laserscans im Vergleich zu oft verwendeten 360-Panoramabildern: Der digitale Zwilling des Museums kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden, um neue und innovative Angebote für digitale Museumsbesucher zu schaffen. Das 3D-Spiel basiert auf dem Laser-Scan der Mine. Dabei entstand aus Millionen von Punkten eine Punktwolke, die für dieses Spiel in ein Mesh umgewandelt und mit einer Gaming-Engine erweitert wurde.

Wir wünschen viel Vergnügen!